Gallensteine

Alles über Gallensteine: Ursachen, Symptome und Lösungen

Ein tiefer Einblick: Wie Gallensteine entstehen und vieles mehr

Die Diagnose Gallensteine kann beunruhigend sein, besonders, wenn dein Arzt eine Gallenblasenentfernung vorgeschlagen hat. Gallensteine sind feste Kristalle, die sich in der Gallenblase bilden und Schmerzen sowie andere Symptome verursachen können. Obwohl diese Nachricht überraschend kommen mag, bist du nicht allein. Millionen von Menschen stehen jedes Jahr vor dieser Herausforderung.

Obwohl vielen Patienten eine Gallenblasenentfernung empfohlen wird, gibt es auch Fälle, in denen man mit alternativen Behandlungen gute Ergebnisse erzielen kann, ohne die Gallenblase entfernen zu müssen. Es ist wichtig, alle Optionen zu betrachten, da die Entfernung der Gallenblase langfristige Auswirkungen auf deine Verdauung haben kann.

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind kleine, feste Ablagerungen, die sich in der Gallenblase bilden, einem kleinen Organ unterhalb der Leber. Die Gallenblase speichert Galleflüssigkeit, die von der Leber produziert wird und über die Gallengänge in die Gallenblase und dem Zwölffingerdarm gelangt. Die Gallenflüssigkeit ist wichtig, da sie beim Abbau und bei der Verdauung von Fetten im Dünndarm hilft.

Gallensteine können verschiedene Größen haben – einige sind so klein wie ein Sandkorn, dann sprechen wir von Gallengrieß oder Sludge, andere so groß wie ein Golfball.

Wie entstehen Gallensteine?

unterschiedliche Gallensteine

Die Entstehung von Gallensteinen, auch Cholelithiasis genannt, ist das Ergebnis eines Ungleichgewichts in der Zusammensetzung der Galleflüssigkeit. Hier kommt es vor allem auf das Verhältnis Gallensalze, Cholesterin und Phospholipide an.

In der Gallenblase wird der Gallenflüssigkeit sehr viel Wasser entzogen, was bei einer nicht optimal zusammengesetzten Gallenflüssigkeit dazu führt, dass Stoffe nicht mehr in der Flüssigkeit gelöst bleiben können und in der Gallenblase Kristalle bilden.

Obwohl Gallensteine immer eine andere Zusammensetzung aus verschiedensten Stoffen haben, hält sich stark der Glaube, dass es reine Cholesterinsteine und Pigmentsteine gibt.

Tatsächlich sind Gallensteine immer eine Mischung aus verschiedenen Stoffen, die in der Gallenblase ausgefallen sind.

Trotzdem möchte ich hier die Entstehung der einzelnen Steintypen darstellen.

Entstehung der Cholesterinsteine

Diese sind die häufigste Art von Gallensteinen, die bei etwa 80% der Menschen auftreten. Sie entstehen, wenn die Galle zu viel Cholesterin enthält. Normalerweise kann die Galle das Cholesterin in Lösung halten, aber wenn es zu viel wird, kristallisiert das überschüssige Cholesterin aus und bildet Steine.

Prozess der Cholesterinsteinbildung:

  • Übersättigung der Galle: Die Leber produziert zu viel Cholesterin, das die Menge an Gallensäuren und Lecithin übersteigt, die normalerweise das Cholesterin in der Galle auflösen. Dies führt zu einer übersättigten Lösung, in der Cholesterin ausfällt.
  • Kristallisation: Sobald Cholesterin aus der Galle ausfällt, beginnen die Kristalle zu wachsen. Dieser Prozess wird durch Moleküle in der Gallenblase, die als Nukleationsfaktoren wirken, beschleunigt.
  • Steinwachstum: Die Kristalle aggregieren und wachsen weiter, um sichtbare Steine zu bilden. Dieser Prozess kann Wochen, Monate oder Jahre dauern.

Entstehung der Pigmentsteine

Pigmentsteine sind weniger häufig und machen etwa 20% der Gallensteine aus. Sie entstehen hauptsächlich aus Bilirubin, einem Produkt des Abbaus roter Blutkörperchen, und sind typisch für Personen mit bestimmten Erkrankungen, die die Leber oder die Blutzellen betreffen.

Prozess der Pigmentsteinbildung:

  • Erhöhtes Bilirubin: Krankheiten wie Leberzirrhose oder Blutkrankheiten (z.B., Sichelzellanämie) erhöhen die Menge an Bilirubin in der Galle.
  • Kristallisation von Bilirubin: Ähnlich wie bei Cholesterinsteinen beginnt Bilirubin zu kristallisieren, wenn es in der Galle in zu hoher Konzentration vorliegt.
  • Steinwachstum: Die Bilirubinkristalle aggregieren und formen dunkle, oft schwarze Steine.

Wie machen sich Gallensteine bemerkbar?

Die meisten Gallensteine machen sich überhaupt nicht bemerkbar! Viele Menschen haben ihr Leben lang Gallenstein und merken es gar nicht!

Unspezifische Symptome von Gallensteinen, sind etwa Völlegefühl, Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Aber auch Fieber, Verdauungsprobleme und chronische Oberbauchschmerzen können von Gallensteinen verursacht werden.

Sie können sich aber auch über Gallenkoliken, bemerkbar machen. Dies sind meist sehr starke, krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch, die auch in den Rücken oder in die rechte Schulter ziehen können.

Diese kolikartigen Schmerzen entstehen, wenn Gallensteine oder Gallengrieß durch den Ausgang der Gallenblase, durch den Gallenblasengang und weiter durch den Hauptgallengang bis in den Zwölffingerdarm wandern.

Wie werden Gallensteine diagnostiziert?

Die Diagnose von Gallensteinen erfolgt üblicherweise durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Symptomanalyse und bildgebenden Verfahren. Die Wahl des Diagnoseverfahrens hängt oft von den Symptomen ab, die ein Patient präsentiert, sowie von der Notwendigkeit, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Hier ist ein detaillierter Überblick über die Methoden zur Diagnose von Gallensteinen:

Klinische Untersuchung und Anamnese

  • Symptomanalyse: Der Arzt wird detailliert nach Art, Ort und Dauer der Schmerzen fragen sowie nach anderen Symptomen wie Gelbsucht, Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
  • Körperliche Untersuchung: Dabei wird besonders auf Schmerzen im rechten oberen Bauchbereich geachtet, der Bereich über der Gallenblase. Der Arzt kann eine Murphy-Zeichen-Untersuchung durchführen, bei der akuter Schmerz auf Druck in diesem Bereich, verbunden mit Einatmen, auf Gallenblasenprobleme hinweist.

Bildgebende Verfahren

  • Ultraschalluntersuchung: Dies ist die am häufigsten verwendete und effektivste Methode zur Diagnose von Gallensteinen. Ein Ultraschall kann schnell, schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung durchgeführt werden. Gallensteine sind auf Ultraschallbildern als Echos mit einem Schallschatten erkennbar, da sie die Ultraschallwellen blockieren.
  • Computertomographie (CT): Ein CT-Scan ist detaillierter als ein Ultraschall und kann verwendet werden, wenn Komplikationen wie eine Gallenblasenentzündung oder ein Verdacht auf Gallensteine in anderen Bereichen des Gallengangsystems bestehen.
Gallenstein im Ultraschall
  • Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP): Diese spezielle MRI-Technik ist besonders nützlich, um die Gallengänge und die Gallenblase zu visualisieren und Blockaden oder Steine zu identifizieren, ohne dass ein invasiver Eingriff notwendig ist.
  • Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP): ERCP ist eine invasivere Technik, bei der ein Endoskop durch den Mund, Magen und Dünndarm bis zu den Gallen- und Pankreasgängen geführt wird. Ein Farbstoff wird injiziert, der die Gänge im Röntgenbild sichtbar macht, um Blockaden zu identifizieren. Diese Methode wird oft therapeutisch genutzt, um Steine zu entfernen.

Bluttests

  • Leberfunktionstests: Diese können erhöhte Leberenzyme zeigen, was auf eine Blockade der Gallengänge oder eine Entzündung der Gallenblase hindeuten könnte.
  • Bilirubin-Tests: Erhöhte Bilirubinwerte können ein Indiz für eine Gallengangblockade sein.
  • Entzündungsmarker: Wie das C-reaktive Protein (CRP), können bei einer Entzündung der Gallenblase erhöht sein.

Andere Tests

  • HIDA-Scan (Hepatobiliäre Iminodiacetsäure-Scan): Ein HIDA-Scan ist eine Art von Nuklearmedizin-Untersuchung, die die Produktion und den Fluss der Galle von der Leber in die Gallenblase und in den Dünndarm beurteilt, um festzustellen, ob die Gallenblase ordnungsgemäß funktioniert und ob es Blockaden gibt.

Die Diagnose von Gallensteinen wird typischerweise initiiert mit einem Ultraschall, da dies eine schnelle, einfache und präzise Methode ist. Für komplexere Fälle oder zur Vorbereitung auf eine Chirurgie können zusätzliche bildgebende Verfahren wie MRCP oder ERCP eingesetzt werden. Bluttests liefern unterstützende Daten zur Leberfunktion und zur Entzündung. Insgesamt ist die Diagnose von Gallensteinen durch die Fortschritte in der bildgebenden Technologie heute effektiv und genau.

Welche Risiken gibt es bei Gallensteinen?

Wie oben schon erwähnt sind die meisten Gallensteine symptomlos. Das bedeutet, dass sie keinerlei Beschwerden verursachen.
In anderen Fällen können sie zu ernsthaften und manchmal lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Hier ist eine Zusammenfassung der Gallensteinleiden und möglichen Komplikationen, die mit Gallensteinen verbunden sind:

Gallenkolik

Die häufigste Komplikation von Gallensteinen ist die Gallenkolik, starke Schmerzen im oberen rechten Bauchbereich, die plötzlich auftreten, wenn ein Gallenstein den Gallengang blockiert. Diese Schmerzepisoden können einige Minuten bis zu einigen Stunden andauern und oft nach dem Verzehr von fettreichen Mahlzeiten auftreten.

Wie die schmerzhaften Koliken häufig gut in den Griff bekommen werden können ohne unbedingt ins Krankenhaus zu müssen, erfährst Du in einem der nächsten Artikel zum Thema Behandlung von Gallensteinen.

Akute Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)

Wenn ein Stein den Ausgang der Gallenblase blockiert oder Steine immer wieder in die Gallenblasenwand drücken, kann sich die Gallenblase entzünden, was zu akuter Cholezystitis führt. Symptome einer Gallenblasenentzündung umfassen:

  • Starke Bauchschmerzen
  • Fieber / Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gelbsucht (in schweren Fällen)

Diese Bedingung erfordert oft eine dringende medizinische Behandlung oder Operation, um die Gallenblase zu entfernen.

Choledocholithiasis (Steine im Gallengang)

Steine können sich aus der Gallenblase lösen und in den gemeinsamen Gallengang wandern, was zu einer Blockade führt. Dies kann Symptome wie Gelbsucht, dunklen Urin, hellen Stuhl und starke Schmerzen verursachen. Eine Blockade des Gallengangs erhöht auch das Risiko für:

Cholangitis (Gallengangsentzündung)

Eine Infektion der Gallengänge, die lebensbedrohlich sein kann, wenn sie nicht behandelt wird. Symptome umfassen Fieber, Schüttelfrost, Gelbsucht, und verwirrter mentaler Zustand.

Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Gallensteine sind eine häufige Ursache für akute Pankreatitis, eine ernste und schmerzhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dies geschieht, wenn ein Stein im Gallengang an einer blöden Stelle stecken bleibt und den Pankreasgang blockiert. Symptome beinhalten extrem starke, anhaltende Bauchschmerzen, die zum Rücken ausstrahlen können, Übelkeit und Erbrechen. Viel Betroffene beschreiben den Schmerz, als wie sich ein Gürtel zusammenziehen würde.

Gallenblasenkrebs

Obwohl selten, haben Personen mit einer Geschichte von Gallensteinen ein leicht erhöhtes Risiko, Gallenblasenkrebs zu entwickeln. Das Risiko scheint mit der Dauer der Anwesenheit von Gallensteinen zuzunehmen. Dazu gibt es einen sehr interessanten Artikel auf der der Webseite des deutschen Krebsgesellschaft. Das Risiko, dass sich durch den Gallenstein Gallenblasenkrebs entwickelt, liegt demnach bei etwa 1%.

Gallenblasenruptur

Eine sehr seltene, aber ernste Komplikation ist die Ruptur (oder das Platzen) der Gallenblase, die durch eine schwere Entzündung und Verzögerung in der Behandlung verursacht werden kann. Dies kann zu einer Peritonitis führen, einer Entzündung der Bauchhöhle, die tödlich sein kann.

Risikofaktoren

Die Bildung von Gallensteinen kann durch eine Vielzahl von Risikofaktoren begünstigt werden, die von Ernährungsgewohnheiten bis hin zu genetischen Faktoren reichen. Hier sind die wichtigsten Risikofaktoren, die zur Entwicklung von Gallensteinen beitragen können:

Geschlecht und Alter

  • Frauen sind häufiger betroffen als Männer, besonders wenn sie unter 40 Jahre alt sind. Das Risiko für Frauen erhöht sich durch höhere Östrogenspiegel, die durch Schwangerschaft, Hormontherapie oder die Nutzung oraler Kontrazeptiva beeinflusst werden können.
  • Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, Gallensteine zu entwickeln, typischerweise sind Menschen über 40 Jahren häufiger betroffen.

Ernährung

  • Wenig Wasser trinken lässt die Gallenflüssigkeit, die normal zu 80% aus Wasser besteht, “eindicken”, was nicht nur die Gallenwege blockieren kann, sondern auch das Risiko von Gallengrieß erhöht.
  • Unregelmäßiges Essen oder Intervallfasten versetzt den Körper in Stress und fördert so das Gallensteinwachstum.
  • Fettarme Ernährung sorgt dafür, dass die Gallenflüssigkeit kaum abfließt, was zu einer Konzentrationserhöhung führt und so leichter Gallengrieß entsteht.
  • Schnelles Abnehmen oder Diäten, die zu einer schnellen Gewichtsreduktion führen, können das Gleichgewicht der Gallenblase stören und die Bildung von Gallensteinen fördern.

Körpergewicht

  • Übergewicht oder Fettleibigkeit (insbesondere zentrale oder abdominale Adipositas) erhöht das Risiko für die Entwicklung von Gallensteinen, da es zu erhöhten Cholesterinwerten in der Galle und zu einer gestörten Gallenblasenfunktion führen kann.
  • Gewichtsschwankungen, einschließlich schnellem Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, können ebenfalls Risikofaktoren sein.

Ethnische Zugehörigkeit

  • Hispanische und Native American Bevölkerungsgruppen haben ein höheres Risiko für Gallensteine, was auf genetische Faktoren zurückgeführt wird.
  • Kaukasier sind ebenfalls häufiger betroffen als Afroamerikaner.

Medizinische Bedingungen

  • Diabetes mellitus erhöht das Risiko, da hohe Blutzuckerspiegel und Triglyceridspiegel (ein Typ von Fett im Blut) die Chance der Steinbildung erhöhen können.
  • Lebererkrankungen wie Fettleber, Zirrhose oder hohe Triglyceride können ebenfalls das Risiko erhöhen.
  • Krankheiten des Blutes wie Sichelzellenanämie oder andere Zustände, die zu einem erhöhten Bilirubingehalt führen, können das Risiko für Pigmentsteine erhöhen.

Familienanamnese

  • Familienanamnese von Gallensteinen kann das Risiko erhöhen, was auf genetische Prädispositionen hindeutet.

Lebensstilfaktoren

  • Bewegungsmangel kann zu einem erhöhten Risiko für Gallensteine führen, da regelmäßige körperliche Aktivität hilft, das Gewicht zu regulieren und die Gesundheit der Gallenblase zu erhalten.
  • Viel Stress sorgt dafür, dass mehr Gallenflüssigkeit in die Gallenblase geleitet wird und sorgt so für mehr Gallensteinbildung.
  • Ernährungsgewohnheiten wie hoher Verbrauch von raffinierten Kohlenhydraten und Zucker sowie geringer Ballaststoffgehalt können ebenfalls das Risiko erhöhen.

Sonstige Faktoren

  • Schwangerschaft ist ein spezifischer Zustand, der das Risiko für Gallensteine erhöht, vor allem wegen der hormonellen Veränderungen und der verminderten Gallenblasenmotilität.
  • In den Wechseljahren kann die Veränderung im Hormonhaushalt, vor allem bei Östrogen und Progesteron, zu mehr Gallensteinen führen.

Diese Risikofaktoren zeigen, dass die Prävention von Gallensteinen oft durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, Gewichtskontrolle und aktiver Lebensweise beeinflusst werden kann.

Wie das genau aussehen kann, schreibe ich demnächst in eine eigenen Artikel.

Wie wird die Gallenblase entfernt?

Die Entfernung der Gallenblase, auch bekannt als Cholezystektomie, ist der häufigste durchgeführte chirurgische Eingriff in Deutschland. Jedes Jahr werden etwa 177.000 (Stand 2019) Gallenblasen entfernt. Diese Operation kann auf zwei Hauptweisen erfolgen: als laparoskopische Cholezystektomie oder als offene Cholezystektomie. Hier ist ein detaillierter Überblick über den Ablauf beider Methoden:

Laparoskopische Cholezystektomie (Schlüsselloch-Operation)

Vorbereitung:

  • Präoperative Untersuchungen: Dazu gehören Bluttests, Ultraschall der Gallenblase und möglicherweise eine MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie), um die Gallensteine und die Anatomie der Gallenblase zu beurteilen.
  • Nüchternheit: Der Patient muss nüchtern bleiben, in der Regel ab Mitternacht am Tag vor der Operation.
  • Anästhesie: Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt.

Der Eingriff:

  • Zugang: Der Chirurg macht mehrere kleine Schnitte (Inzisionen) im Bauchbereich.
  • Einführen der Instrumente: Ein Laparoskop (ein langes, dünnes Rohr mit einer hochauflösenden Kamera und Licht am Ende) wird durch einen der Schnitte eingeführt. Weitere Instrumente werden durch die anderen Schnitte eingeführt.
  • Aufblasen des Abdomens: Kohlendioxid wird in den Bauchraum gepumpt, um eine bessere Sicht und mehr Raum für die Operation zu schaffen.
  • Entfernung der Gallenblase: Der Chirurg trennt die Gallenblase von den umliegenden Strukturen, wie dem Gallengang und den Blutgefäßen, und entfernt sie durch einen der Schnitte.

Abschluss des Eingriffs:

  • Überprüfung auf Lecks oder Blutungen: Der Chirurg überprüft die Schnittstellen auf Lecks und stellt sicher, dass keine Blutungen vorliegen.
  • Ausbau der Instrumente: Die Instrumente werden entfernt und das Kohlendioxid wird aus dem Bauchraum gelassen.
  • Verschluss der Inzisionen: Die Schnitte werden mit Nähten, Klammern oder chirurgischem Kleber verschlossen.

Erholung:

  • Kurzer Krankenhausaufenthalt: Die meisten Patienten können das Krankenhaus am Tag nach der Operation verlassen.
  • Schmerzmanagement: Schmerzen sind üblich, können aber mit Medikamenten gut kontrolliert werden.
  • Wiederaufnahme normaler Aktivitäten: Die meisten Patienten können innerhalb einer Woche ihre normalen Aktivitäten wieder aufnehmen.

Offene Cholezystektomie

Vorbereitung:

  • Ähnlich wie bei der laparoskopischen Cholezystektomie, einschließlich präoperativer Untersuchungen und Nüchternheit.

Der Eingriff:

  • Zugang: Ein einzelner, größerer Schnitt wird in der Bauchdecke, meist unterhalb der Rippen auf der rechten Seite, gemacht.
  • Entfernung der Gallenblase: Die Gallenblase wird freigelegt und ähnlich wie bei der laparoskopischen Methode abgetrennt und entfernt.

Abschluss des Eingriffs:

  • Verschluss der Inzision: Der Schnitt wird mit Nähten oder Klammern geschlossen.

Erholung:

  • Längerer Krankenhausaufenthalt: Patienten bleiben oft mehrere Tage im Krankenhaus.
  • Schmerzmanagement und Erholung: Die Erholung kann länger dauern und mehr Schmerzmanagement erfordern als bei der laparoskopischen Methode.
  • Wiederaufnahme normaler Aktivitäten: Es kann mehrere Wochen dauern, bis die Patienten zur normalen Routine zurückkehren können.

Nach beiden Typen der Cholezystektomie sind Diätanpassungen oft notwendig, um die Verdauung zu unterstützen, da die Galle direkt aus der Leber in den Dünndarm fließt, was die Verdauung von Fetten beeinträchtigen kann. Fettarme Ernährung wird häufig empfohlen, um Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Diarrhoe zu minimieren.

Die Wahl zwischen einer laparoskopischen und einer offenen Cholezystektomie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der anatomischen Gegebenheiten des Patienten, der Erfahrung des Chirurgen, und ob bereits vorher Bauchoperationen stattgefunden haben. Die laparoskopische Cholezystektomie ist aufgrund der schnelleren Erholungszeit und geringeren Schmerzen die bevorzugte Methode.

Welche Alternativen gibt es zur Entfernung der Gallenblase?

In vielen Fallen können Gallensteine auch natürlich behandelt werden, ohne dass die Gallenblase entfernt werden muss.

Wie Du oben gelesen hast, ist ja die Ursache von Gallensteinen die Zusammensetzung der Gallflüssigkeit! Die Gallenflüssigkeit wird ja in der Leber produziert.

Mit der Entfernung der Gallenblase ändert sich ja nichts an dieser Zusammensetzung! Das einzige was dem Körper genommen wird, ist der von der Natur aus vorgesehene Platz, an denen die Gallensteine gebildet werden.

Als ich selbst Gallensteine hatte, habe ich recherchiert, welche Möglichkeiten es gibt, die Gallensteine natürlich aufzulösen.

Außer irgendwelchen Hausmittelchen, die helfen sollten, habe ich nicht wirklich eine Therapie gefunden. Und so habe ich mit der Gallenstein-Rebell-Therapie eine Möglichkeit geschaffen, Gallensteine ohne OP in den Griff zu bekommen.

Wie eine Behandlung von Gallensteinen ausschauen kann und die Steine ganz natürlich aufgelöst werden können, schreibe ich demnächst in einem eigenen Beitrag.

Was kann ich bei Gallensteinen essen?

Viele Ärzte empfehlen bei Leber- und Gallenproblemen immer noch eine fettarme Ernährung!

Dies ist aber aus meiner Sicht das falsche Herangehen. Weiter oben habe ich ja geschrieben, dass Gallensteine durch eine nicht optimale Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit entstehen. Diese rührt unter anderem auch daher, da die Gallenflüssigkeit längere Zeit in den Gallengängen steht und sich die Konzentration erhöht.

Gallenflüssigkeit kann nur abfließen, wenn Fettmoleküle im Zwölffingerdarm sind. Ernähren wir uns also fettarm, so kann die Gallenflüssigkeit nicht abfließen und die Wahrscheinlichkeit der Gallensteinbildung erhöht sich erheblich.

Ernähre Dich also unbedingt fettbewusst!

Das bedeutet, dass du zwar keine extrem fettes Essen zu Dir nehmen sollst, aber doch regelmäßig 3-5 kleinere Portionen essen sollst. Achte dabei darauf, dass bei jeder Mahlzeit mindestens 3-5g Fett enthalten sind, wie etwa durch Butter, Joghurt, Öl, Sahne aber auch Nüsse oder Oliven, um nur einige Dinge zu nenne.

Wie Du Koliken vermeiden kannst, schreibe ich demnächst in einem weiteren Beitrag.

Nur schon mal soviel: Auch wenn die Ursache der Kolik oft in der Gallenblase gesucht wird, so ist der Auslöser für eine Kolik langkettige Fettmoleküle im Zwölffingerdarm. Und das ist ein Zeichen für eine schlechte Vorverdauung im Magen!

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