Zu wenig Magensäure: Ursachen, Symptome und natürliche Behandlungsstrategien

Zu wenig Magensäure, medizinisch als Hypochlorhydrie bezeichnet, ist ein Zustand, der oft übersehen wird, aber weitreichende Konsequenzen für die Gesundheit haben kann.

Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten für Hypochlorhydrie, um ein besseres Verständnis dieses Zustands zu fördern und zeigt auf, wie die Produktion von Magensäure optimiert werden kann.

Zu diesem Thema gibt es auch ein sehr gutes Buch: “Ein Lob der Magensäure” von Jonathan V. Wright und Lane Lenard.

Warum ist zu wenig Magensäure überhaupt ein Problem?

Wenn wir uns den Verdauungsprozess genauer anschauen, dann spielt der Magen und vor allem der Magensäurespiegel eine wichtige Rolle!

Wir nehmen unser Essen über den Mund auf. Durch ein gutes Kauen, wird der Speisebrei eingespeichelt und mit den ersten Verdauungsenzymen versetzt. Durch das Schlucken kommt er dann durch die Speiseröhre in den Magen.

Im Magen angekommen wird der Speisebrei durch die Bewegung der Magenwand durchgeknetet und vor allem mit der Magensäure und dem Verdauungsenzym Pepsin vermengt. Pepsin ist vor allem für die Vorverdauung von Eiweißen wichtig. Die Magensäure für die Zerlegung langkettiger Fettsäuren.

Damit das Pepsin im Speisebrei gut wirken kann, benötige es einen optimalen ph-Wert von 2.
Und das ist nur dann gegeben, wenn der Magensäurespiegel entsprechend hoch ist.

Fehlt nun Magensäure, steigt der ph-Wert und die Funktion von Pepsin und das Zerkleinern der Fettmoleküle ist funktioniert ebenfalls nicht mehr richtig. Wir können dies dann durch einen unangenehmen Magendruck oder Sodbrennen spüren.

Kurz gesagt: Der Mageninhalt kann nicht mehr richtig vorverdaut werden. Der weitere Verdauungstrakt muss mehr Aufwand betreiben. Dadurch komm es häufig auch zu Verdauungsstörungen.

Ursachen von zu wenig Magensäure

Zu wenig Magensäure kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter Alter, bei dem die Produktion von Magensäure mit dem Alter abnimmt, und der Einsatz von Medikamenten wie Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) und H2-Blockern.

Chronische Stressbelastung kann ebenfalls die Magenschleimhaut beeinträchtigen und somit die Magensäureproduktion verringern.

Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann die Magenschleimhaut schädigen und zu einem Magensäuremangel führen. Wobei der Heliobacter pylori sich auch nur in den Magenwand einsiten kann, wenn zu wenig Magensäure vorhanden ist. Ansonsten wird er von der Magensäure abgetötet.

Ebenso können Autoimmunerkrankungen die Belegzellen der Magenwand angreifen, die für die Produktion von Magensäure verantwortlich sind.

Falsche Essgewohnheiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem schnelles Essen und Stress beim Essen die Produktion von Magensäure negativ beeinflussen.

Symptome von zu wenig Magensäure

Die Symptome zu wenig Magensäure können vielfältig sein und umfassen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, saures Aufstoßen , Sodbrennen und Völlegefühl. Nährstoffmangel, insbesondere ein Mangel an Vitamin B12, Eisen und Kalzium, kann ebenfalls ein Indiz für zu wenig Magensäure sein, da eine ausreichende Säurekonzentration für die Aufnahme dieser Nährstoffe entscheidend ist.

Weitere Symptome umfassen Verdauungsstörungen, wie Durchfall oder Verstopfung, Nahrungsmittelintoleranzen und Gallenkoliken. Zu den Verdauungsstörungen kommt es, da Fette und Kohlenhydrate bei zu wenig Magensäure nicht mehr richtig vorverdaut werden können.

Die großen Fettmolekühle werden direkt von der Magensäure zerkleinert. Dies kann dazu führen, dass mehr Gallenflüssigkeit benötigt wird und sich die Gallenblase mehr zusammenziehen muss. Dies kann zu Gallenkoliken führen, wenn kleine Gallenstein oder Gallengrieß vorhanden sind.

Bei den Kohlenhydraten ist ein niedriger ph-Wert wichtig, damit das Pepsin im Magen richtig aktiviert werden kann. Typisches Indiz für zu wenig Magensäure ist daher das Aufstoßen noch dem Essen von roher Paprika oder Gurke.

Darm-Beschwerden und Verdauungsprobleme wie Blutarmut (Anämie) oder Eisenmangel können ebenfalls auf einen Magensäuremangel hinweisen.

Diagnose von zu wenig Magensäure

Die Diagnose von Hypochlorhydrie kann eine Herausforderung darstellen, da die Symptome oft unspezifisch sind. Verfahren wie der Heidelberger Kapseltest, der den pH-Wert im Magen misst, oder ein Gastropanel, ein Bluttest zur Messung von Magenfunktionsmarkern, können eingesetzt werden. Eine Endoskopie kann auch zur direkten Untersuchung der Magenschleimhaut verwendet werden.

Indizien für zu wenig Magensäure

Da die Diagnostik ehr komplizierter ist, ist mein Vorgehen eher auf die Indizien zu setzen, die sehr wahrscheinlich für wenig Magensäure sprechen:

  • Aufstoßen nach rohen Paprika oder Gurke
  • Sodbrennen
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Blähungen
  • Darmbeschwerden
  • Gallenkoliken

Wie kommt es bei zu wenig Säure zu einer Gastritis oder Reflux?

Der Magen hat eine ganz wichtige Aufgabe! Er soll neben der Vorverdauung des Mageninhalts vor allem den Verdauungstrakt vor “schlechten” Bakterien schützen. Durch das sehr saure Milieu im Magen werden alle Bakterien abgetötet, die nicht in den Darm gehören.

Produziert der Magen zu wenig Säure, so steigt der ph-Wert im Magen an. Das schafft die Möglichkeit, dass Bakterien durch den niedrigen Magensäurespiegel plötzlich überleben.

Manche nisten sich in der Magenschleimhaut ein und können hier eine Entzündung anfachen. Die Magenschleimhautentzündung oder Gastritis ist entstanden. Andere wandern weiter in den Verdauungstrakt. Durch die Entzündung kann es auch zur Schwellung der Magenwand kommen, was zu einer Störung der Schließmuskeln führen kann. Somit kann zu einem Rückfluss des Mageninhalts oder der Magensaftes in die Speiseröhre kommen, dann sprechen wir von saurem Reflux.

Behandlung von zu wenig Magensäure

Die Behandlung zielt darauf ab, die zugrundeliegenden Ursachen zu adressieren und die Symptome zu lindern. Anpassungen der Ernährung und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Apfelessig können helfen, den Magensäurespiegel vorübergehend zu erhöhen.

Die Behandlung von Infektionen, insbesondere das “Abtöten” von Helicobacter pylori, und Techniken zur Stressreduktion können ebenfalls hilfreich sein. Medikamentenanpassungen, insbesondere das Hinterfragen der Notwendigkeit von säureblockierenden Medikamenten, sind ebenfalls wichtig.

Natürliche Hausmittel wie Apfelessig, Löwenzahn und Bitterstoffe können die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen anregen und somit den Verdauungsprozess unterstützen.

Sogar Hildegard von Bingen setzte Apfelessig bereits ein, um die Magensäureproduktion anzuregen. Dies ist entscheidend für die effektive Verdauung von Eiweißen, die Aufnahme von Mineralstoffen und die Vorbeugung von Verdauungsbeschwerden und Mangelerscheinungen.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Essgewohnheiten. Denn nur wenn sich unser Körper auf das Essen konzentrieren kann, werden Speichel und Magensäure produziert. Sobald wir irgendetwas anderes neben dem Essen machen, kommt der Körper durcheinander und die Produktion der Verdauungsenzyme werden eingestellt.

Deswegen unbedingt Zeit zum Essen nehmen!

Warum sind Säureblocker und säurebindende Maßnahmen bei zu wenig Magensäure kontraproduktiv

Schulmedizinisch wird häufige bei Magenschmerzen und Magenproblemen ein Säureblocker verschrieben. Dieser reduziert die Produktion der Magensäure.

Als Hausmittel werden oft Natron, Basenpulver oder auch Heilerde eingesetzt.

Natron und Basenpulver neutralisieren die Magensäure chemisch und sorgen so für einen Rückgang des Magensäurespiegels. Heilerde bindet “überschüssige” Magensäure.

Das bedeutet, dass die ohne hin zu wenige Magensäure noch mehr reduziert wird und die Probleme noch mehr angefacht wird.

Das Fatale daran ist, dass die Betroffenen meist eine Verbesserung spüren, da z.B. beim Rückfluss in die Speiseröhre nun nicht mehr so saurer Mageninhalt in die Speiseröhre kommt. Dies sorgt für weniger Schmerzen.

Aber für die eigentliche Ursache “zu wenig Magensäure” sind diese Maßnahmen komplett kontraproduktiv.

Fazit

Zu wenig Magensäure ist ein Zustand, der ernsthafte Auswirkungen auf die Verdauungsgesundheit und die allgemeine Gesundheit haben kann. Durch das Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten können Betroffene Schritte unternehmen, um ihre Verdauungsgesundheit zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern.

Es ist wichtig, dass die Rolle von zu wenig Magensäure in Verdauungsproblemen erkannt wird, um eine angemessene Behandlung zu ermöglichen und die Verwendung von Säureblockern kritisch zu hinterfragen.

Empfohlenes Produkt

GALflum sauer | Apfelessig und Lecithin

23,85  oder abonniere und spare 10%

0,20  0,16  / Kapseln

Verfügbar bei Nachbestellung

Wähle deine Lieferintervall:

Das GALflum sauer besteht aus Apfelessig-Pulver und Sonnenblumen-Lecithin. Apfelessig ist ein altes Heilmittel um den Magensäurespiegel anzuheben und Lecithin kann die Magenschleimhaut stärken und schützen.

10-20min vor jeder Hauptmahlzeit wird 1 Kapsel GALflum sauer mit wenig Wasser genommen.